Der Kreuzweg

Eine Befragung der 15 Kreuzwegstationen


Der traditionelle Kreuzweg besteht seit etwa 1600  aus 14 Stationen. Der erweiterte Kreuzweg stellt mit der 15. Station den Ostermorgen da.
Bei meiner Beschäftigung mit dem Thema bemerkte ich, dass es unterschiedliche Lesarten dieses Weges geben kann. Eine einzige Lösung schien mir nicht ausreichend zu sein um diese Aufgabe künstlerisch befriedigend zu lösen. So behielt ich die äußere Form bei (Format und Druckstöcke) und variierte den Ausdruck über unterschiedliche Farbigkeit und Intensität des Druckes. Von jeder Station gibt es ca. 30 Einzelblätter und insgesamt 6 unterschiedlich zusammengestellte Kreuzwege. So entstand etwa „Die violette Passion“, „Es wird real“ oder „Das Ahnen des Leidens“.
Der Kreuzweg hat mich in vielerlei Hinsicht interessiert. Es wird hier eine Geschichte in  anschaulichen Bildern erzählt. Die Geschichte Jesu, der sein Kreuz auf sich nimmt und seinen Weg bis zum Ende geht. Es ist ein Leidensweg.
In der tradierten Form gibt es einige Stationen die nicht durch ein Bibelwort belegt sind. Es mag sein, dass diese aus dramaturgischen  Gründen eingefügt wurden, oder um bestimmte Situationen des Leidens deutlicher zu veranschaulichen. Auf dem Weg gibt es Stationen der Begegnung, des Ausgeliefert Seins und des Alleine Seins. Stellvertretend und in sehr besonderer Weise geht Jesus diesen Weg und wir können ihn mitempfinden und nachvollziehen. All das macht mir den Kreuzweg menschlich nachfühlbar und fragt unmittelbar nach dem eigenen Lebensweg bzw. der eigenen Lebenssituation.
Jürgen Middelmann



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