Zur Vernissage am Samstag, dem 12 September 2009, von 11 – 14 Uhr
lade ich Sie und Ihre Freunde herzlich ein.
Einführung in die Ausstellung: Anja Martin, Freie Journalistin, Bonn
Ausstellungsdauer: 12.09. bis 31.10.2009
Öffnungszeiten: samstags 11 – 13 Uhr
und gerne nach Vereinbarung
Am Markt 21, 44575 Castrop – Rauxel
Ausstellungskatalog "Organic System"
Vorwort zum Ausstellungskatalog
Organic System
Frühjahr 2007: “Zeichne Muster auf Papier. Schön - aber: Was ist das denn?"
Dieses Zitat aus Jürgen Middelmanns Atelier-Tagebuch markiert den Beginn der Arbeitsreihe Organic System. Das war im Frühjahr 2007. Und es sieht so aus, als habe ein Thema zufällig und unvermittelt seinen Maler gefunden. In Wirklichkeit aber hat es sich entwickelt, ist gewachsen aus vorherigen Arbeiten, aus der Begegnung mit Werken bekannter Künstler und auch aus der Leidenschaft, draußen in der Natur zu sein und zu arbeiten. Und es begann ein Ringen um die Frage "Wie macht man aus einem Bild ein solch organisches Geflecht, wie wir es in der Natur vorfinden? Wie kann ein Bild genauso wachsen, wie die Natur wächst - bis zum Aufblühen, bis zur Unumstößlichkeit des Vorgangs, bis jeder Zweifel ausgeräumt ist und Harmonie ins Chaos gebracht wurde?"
Schicht um Schicht setzt der Künstler in seinen Bildern Farben übereinander. Immer wieder spart er Flächen aus, so dass das Unterliegende sichtbar bleibt. Hier liegt die Farbe eher dünn auf, und manchmal scheint sogar die Leinwand wie ein Urgrund hindurch. An anderen Stellen hingegen liegen so viele Schichten übereinander, dass die Farbe bricht und wieder einen Blick in die Entstehungstiefe erlaubt. Diese Flächen wirken rissig wie Baumrinden. Man möchte sie anfassen, begreifen.
Die Farben - es sind immer nur einige wenige - vermischt der Künstler vor dem Auftragen miteinander. Dadurch vermeidet er scharfe Kontraste und erweckt den Anschein, als reichten sich die Farben von Fläche zu Fläche weiter, so dass sich ein innerer Zusammenhalt herausbildet, der bei einigen Bildern als unterliegender Farbklangteppich wahrnehmbar wird, aus dem immer wieder einzelne Töne hervorbrechen.
Die Formen sind zugunsten der Farbe stark reduziert und variieren zwischen Ellipsen und Rechtecken. Erstere ergeben ein weiches, fließendes natürliches Gefüge. Die Rechtecke hingegen sind sperriger und erinnern an Pixel oder architektonische Formen. "Mir scheint manchmal", so Jürgen Middelmann, "dass ich einen Platz auf der Leinwand suche, der die Natur und die Stadt in eine Bildwirklichkeit übersetzt."
Diese Wirklichkeit hat er jedoch nicht ausformuliert, wenn er ein Bild beginnt. Nur die Vorgehensweise der Schichtung ist geplant. Die Bildkomposition selbst entsteht in jedem Moment des Malens neu. Teile werden verworfen, übermalt, verwandelt, verdichtet.
Schließlich finden sich Formen, die sich über das ganze Bild erstrecken. Sie bilden Linien und führen. Es gibt große Flächen, die Gewicht und Ruhe vermitteln. Und es gibt Kleinteiligkeit, die sowohl für Unruhe, aber auch für Dichte sorgt. So entsteht der Eindruck von Ausgleich und Ausgewogenheit, aber auch von Aufbruch, der neue immer wieder neue Prozesse in Gang setzt: Eine bewegte Ruhe entsteht.
Dieses Zitat aus Jürgen Middelmanns Atelier-Tagebuch markiert den Beginn der Arbeitsreihe Organic System. Das war im Frühjahr 2007. Und es sieht so aus, als habe ein Thema zufällig und unvermittelt seinen Maler gefunden. In Wirklichkeit aber hat es sich entwickelt, ist gewachsen aus vorherigen Arbeiten, aus der Begegnung mit Werken bekannter Künstler und auch aus der Leidenschaft, draußen in der Natur zu sein und zu arbeiten. Und es begann ein Ringen um die Frage "Wie macht man aus einem Bild ein solch organisches Geflecht, wie wir es in der Natur vorfinden? Wie kann ein Bild genauso wachsen, wie die Natur wächst - bis zum Aufblühen, bis zur Unumstößlichkeit des Vorgangs, bis jeder Zweifel ausgeräumt ist und Harmonie ins Chaos gebracht wurde?"
Schicht um Schicht setzt der Künstler in seinen Bildern Farben übereinander. Immer wieder spart er Flächen aus, so dass das Unterliegende sichtbar bleibt. Hier liegt die Farbe eher dünn auf, und manchmal scheint sogar die Leinwand wie ein Urgrund hindurch. An anderen Stellen hingegen liegen so viele Schichten übereinander, dass die Farbe bricht und wieder einen Blick in die Entstehungstiefe erlaubt. Diese Flächen wirken rissig wie Baumrinden. Man möchte sie anfassen, begreifen.
Die Farben - es sind immer nur einige wenige - vermischt der Künstler vor dem Auftragen miteinander. Dadurch vermeidet er scharfe Kontraste und erweckt den Anschein, als reichten sich die Farben von Fläche zu Fläche weiter, so dass sich ein innerer Zusammenhalt herausbildet, der bei einigen Bildern als unterliegender Farbklangteppich wahrnehmbar wird, aus dem immer wieder einzelne Töne hervorbrechen.
Die Formen sind zugunsten der Farbe stark reduziert und variieren zwischen Ellipsen und Rechtecken. Erstere ergeben ein weiches, fließendes natürliches Gefüge. Die Rechtecke hingegen sind sperriger und erinnern an Pixel oder architektonische Formen. "Mir scheint manchmal", so Jürgen Middelmann, "dass ich einen Platz auf der Leinwand suche, der die Natur und die Stadt in eine Bildwirklichkeit übersetzt."
Diese Wirklichkeit hat er jedoch nicht ausformuliert, wenn er ein Bild beginnt. Nur die Vorgehensweise der Schichtung ist geplant. Die Bildkomposition selbst entsteht in jedem Moment des Malens neu. Teile werden verworfen, übermalt, verwandelt, verdichtet.
Schließlich finden sich Formen, die sich über das ganze Bild erstrecken. Sie bilden Linien und führen. Es gibt große Flächen, die Gewicht und Ruhe vermitteln. Und es gibt Kleinteiligkeit, die sowohl für Unruhe, aber auch für Dichte sorgt. So entsteht der Eindruck von Ausgleich und Ausgewogenheit, aber auch von Aufbruch, der neue immer wieder neue Prozesse in Gang setzt: Eine bewegte Ruhe entsteht.
Anja Martin, August 2009
3 Kommentare:
Congratulations for this exhibition .
would be too much ask you after the opening night , to post some works of it ?
the ethereal values of your work are fascinating me .
i never googled "Paulo Pasta" , i don't know what you are going to find if you look for it on internet . but he is a painter that looks for very similar solutions than you . but with a very diferent work . he was one of my influences when i started 15 years ago .
any way . it is a huge pleasure for me to come here and see your work .
Hallo Jürgen,
einen schönen, informativen Blog hast du da eingerichtet. Und die Worte von Anja Martin drücken genau das Richtige aus!
Lieben Gruß
Tina
Beeindruckend! Ich würde gerne vorbeischauen, mal sehen, ob es sich einrichten lässt... Ich wünsche Dir auf jeden viel Erfolg und eine gelungene und zufriedenstellende Ausstellung!
LG mi
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