Neue Druckpresse

 

Nach sehr vielen Jahren habe ich mir den Traum einer soliden, guten Druckpresse erfüllt. Lange habe ich danach gesucht etwas entsprechendes zu finden. Die Presse sollte stabil verarbeitet sein, große Drucke ermöglichen und noch bezahlbar sein. Diese Presse habe ich gefunden und dank einer hervorragenden Geschäftsabwiklung mit Abbau, Transport und Montage im Atelier steht diese Presse seit Sonntag, dem 31.8.25 in meinen Räumen.

 


   


Zum Verkauf steht eine sehr gut erhaltene, massive Druckpresse für Linoldrucke, Lithografien, Kupferdrucke, Radierungen, Holzdrucke etc.

Die Walze besteht aus massivem Stahl, ist höhenverstellbar und 82 cm breit. Der Druckschlitten besteht ebenfalls aus einer massiven Stahlplatte mit den Maßen 82 cm x 120 cm. Dadurch sind mit dieser Druckpresse Drucke im Format DIN A0 möglich, was bei handelsüblichen Druckpressen sehr selten ist.

Die Stahlplatte wird im unteren Bereich über ein Zahnrad angetrieben, das mit dem Handlauf betätigt wird, ist mit einem Anschlag versehen und gleitet präzise über 4 Rollen.

Die Druckpresse ist voll funktionsfähig und funktioniert sehr leichtgängig. Die Presse ist stabil mit dem unteren Gestell verbaut. Es handelt sich hier um eine Rarität, die in dieser Form nicht mehr hergestellt wird.

Ein Druckfilz gehört ebenso dazu.

Selbstabholung oder Transport gegen Aufpreis.

(Text der Anzeige) und alles an dieser Anzeige entspricht den Gegebenheiten. Das Besondere ist tatsächlich die 82 cm beite Walze.

 

Offenes Atelier 2025

 


Offenes Atelier – 23. August 2025, 15–21 Uhr

Am Samstag, den 23. August 2025, lade ich herzlich zu einem Offenen Atelier ein. Zwischen 15 und 21 Uhr besteht die Möglichkeit, einen umfassenden Einblick in meine künstlerische Arbeit der letzten drei Jahre zu erhalten.

Gezeigt werden Malerei, Zeichnungen und Druckgrafik. Im Mittelpunkt steht die Werkreihe ReiseReise. Ergänzt wird die Präsentation durch die letzten vier Kopfzyklen, Holzschnitte aus dem Jahr 2024 sowie begleitende Zeichnungsserien.

Die Zusammenstellung ermöglicht es, den Entstehungsprozess der Arbeiten nachzuvollziehen und die Entwicklung innerhalb dieses Abschnitts meines Gesamtwerkes zu verfolgen. Grafik und Malerei treten dabei in einen engen Dialog, behalten jedoch ihre eigenständigen Aufgaben und Ausdrucksformen.

Ich freue mich auf Ihren Besuch und den persönlichen Austausch.

 


Trotz der kurzfristigen Einladung kamen zum Offenen Atelier viele Besucher. Kollegen, Nachbarschaft und Kursteilnehmer brachten viel Interesse und Zeit mit, so dass der Raum während der gesamten Zeit gut besucht war.

 

 
 
 
Das Offenen Atelier wurde so aufbereitet, dass der Zusammenhang von Zeichnung, Druckgrafik und Malerei deutlich wurde. Hierbei übernimmt die Zeichnung die Aufgabe der Ideen- und Motivfindung. An die Zeichnung werden keine technischen Anforderungen gestellt. Sie dienen als Brainstorming und loten mögliche Bildvarianten aus.
 
 
 


 
In der Druckgrafik wird die Form und das Motiv festgelegt. Die Grafik dient der Erforschung der Farbigkeit, die dann in den Bildern weiter verfolgt wird. Machmal wird auch der umgekehrte Weg gegangen. Ein fertiges Bild wird dann als Grafik farblich variiert wobei es manchmal zu inhaltlichen Umdeutungen und Verschiebungen kommt. 
 

 

 

Die Bilder werden durchgearbeitet. Vom Bildaufbau, Komposition und Farbgestaltung ist alles bestmöglich abgewogen. Hier gibt es keine gestische Wildheit, keine Ideensprünge. Bei den Bildern wird in die malerische Tiefe gearbeitet, wobei der Unterbau und die oben liegende Farbdurchbildung luftig miteinander verwoben sind. Weißhöhung und Linienzeichnung bleiben erkennbar.

 



 

Tumpzyklus 
 
 

 
 


Tumpzyklus Typ I - VI, je 100 x 90 cm, Tempera auf Leinwand, 2025

 

Von März bis Juli 2025 wurden Zeichnungen, Holzschnitte und Bilder unter dem Titel Tumpzyklus gefertigt. Dieser Zyklus koppelt die Kopfarbeit ab dem Jahr 2019 an die ReiseReise Werkreihe (Beginn 2021). Um es bildlich zu bescheiben habe ich damit einen randvollen Wagon mit allen Kopfzeichnungen (ca. 1400 ab 2019), den Holzschnittzyklen (bisher 64 Motive) und diesen 6 Bildern an den fahrenden ReiseReise Zug angekoppelt.

 

Zum Inhalt des Tumpzyklus: 

Er besteht, wie alle diese Kopfzyklen, aus 6 Motiven die unterschiedliche Typen zeigen. Um sie etwas zu distanzieren habe ich hier auf die Augen und damit auf den direkten Kontakt zum Betrachter verzichtet. Der Kopf erscheint uns dennoch komplett. Es sind eher Typen, die uns ein wenig beschränkt und dennoch präsent entgegen kommen. Sie stehen nicht verschämt in einer Ecke, sondern drängen mit Wucht in die Bildmitte. Mal wirken sie verbohrt, scheinen immer Bescheid zu wissen, dann wieder ein wenig trottelig, ständig laut redend und manchmal wurden sie mit einer Scheuklappe ausgestattet. Alles spielt sich in einem kompakten Binnenraum ab; im eigenen Kopfkosmos. Sie sind einzeln und doch gibt es mehrere davon. Irgendwie unsympathische Außenseiter, die aber viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen. 

Kommt einem das bekannt vor? Ja natürlich!

Es ist eher das Fußvolk und nicht die angesehenen Bürger oder gar die obere Schicht. Nein es ist die Borniertheit in Uniform und diese finden wir in allen Bereichen. Ob es die Esotheriker oder die Nazis sind, ob wir in Parteien oder Fußballclubs schauen, ob wir in Kunstkreise oder Religionsgemeinschaften blicken, ob Hoch- oder Subkultur, überall gibt es diese Typen. Nur scheinen sie in unserer Zeit angesagt zu sein. 

 

Zum Formalen des Zykus: 

1 Grundlagen dieser Bilder und auch dem gleichzeitig entwickelten Holzschnittzyklus, waren Linienzeichnungen aus dem März und April 2025. Diese Linien resultieren wiederum aus den Zeichnungen des vergangenen Jahres. 2024 habe ich mich zum ersten Mal mit diesem bildnerischen Mittel beschäftigt. Aus den Linien folgte eine Flächenstruktur und diese wurde dann mit Volumen gefüllt. In der Holzschnittreihe habe ich die Linien sichtbar gesetzt und die Volumenflächen z.T. über diese Linienbegrenzungen hinweg gezogen. Die Bilder halten sich an die Vorgabe der Kontur. 


ca. 80 Kohlezeichnungen, DIN A 2 (März/April 2025)
 

2 Es gibt im Hintergrund einen durchgehenden Mittelton. Davor stehen die hellen, mitteltonigen und dunklen Köpfe. In den bisherigen Bildern tauchen eher helle Köpfe vor dunkelm und dunkle Köpfe vor hellem Hintergrund auf. Dieser Zyklus spielt andere Möglichkeiten durch, wobei ein zusätzlicher Raum zwischen den Figuren entsteht. 

3 Es gibt eine einheitliche Farbigkeit der Köpfe. So werden die Farben vom hellsten bis zum dunkelsten Ton durchbuchstabiert.    

4 Die Malerei und die Grafik werden gleichzeitig gearbeitet. Zurest gab es die Kohlezeichnungen, dann wurde die Grafik begonnen so dass Liniendrucke entstanden.   


 

Diese Linienzeichnungen wurden auf die Leinwände übertragen. Es folgte die Untermalung und danach die farbliche Durcharbeitung. Das Oberteil wurde hier noch nicht bearbeitet. 


 

 
Im Anschluß daran wurde der Holzschnittzyklus fertig gestellt. Die Farbigkeit und die Volumenbildung wurde von den Bildern übernommen und vereinfacht in den Entwürfen zu den Holzschnitten eingearbeitet. Er entstand im Verfahren des "Verlorenen Schnittes". D.h. das ich diese Motive später nicht mehr nachdrucken kann. So können auch Fehler, oder Farbabstufungen nicht mehr durch einen Neudruck verbessert werden. Der Vorteil ist die hohe Passgenauigkeit, die ich insbesondere für die Sichbarkeit der Linien benötigte.

 
 
  

Tumpzyklus Typ I-VI, 24 x 18 cm, Holzschnitte, 2025
ca. jeweils 30 Abzüge mit 11 Varianten 
 
 
 
Zuletzt wurden die Bilder fertiggestellt, die Oberteile im Mittelton angelegt um sie mit dem Hintergrund zu verschmelzen und die Köpfe zu betonen. Alle 6 Bilder werden dann miteinander abgeglichen, so dass es eine gute Abfolge von hellen, mitteltonigen und dunklen Köpfen entsteht. Das erwies sich als eine sehr zeitaufwändige und mühevolle Arbeit weil die einzelnen Bilder bereits fertig und stimmig waren. So sind diese 6 Einzelbilder als zyklische Einheit zu betrachten, wobei die Anordnung variiert werden kann. 
 
 

 
 
 
 
 
 
  
Was ist TUMP?
 
 Ahd. tumb 'stumm, taub, töricht, einfältig, unvernünftig, dumm' (9. Jh.), mhd. tump 'schwach von Sinnen oder Verstand, dumm, töricht, unerfahren, stumm
 
(Quelle: Duden) 
 
 
 
Es tauchte während der Arbeit an den Bildern
eine Musik auf, die ich sehr passend fand
 
 
 
 

Truc Troc

 

 



Druckfrisch 2025

 

 
Der Presseartikel zur Grafikausstellung DRUCKFRISCH. Jeder bekommt einen Satz für seine/ihre Arbeit. Ein Satz der dann noch durch den journalistischen Fleischwolf gedreht wird und Bilder werden zu 3/4 abgebildet.
 
Von Masken inspiriert ist seine Serie von Gesichtern, die Jürgen Middelmann in Holzschnitt - Technik in Szene setzt. Eigentlich sind es immer Typen, erklärt er.
Ich habe dem Journalisten erklärt, dass der Beginn dieser Auseinandersetzung ins Jahr 2020 fällt als wir alle in der Coronazeit mit den Masken rumliefen. Die Hälfte des Gesichtes war unsichtbar und wir mussten unser Gegenüber durch Phantasie oder bisheriges Wissen ergänzen. Das führte zu einem sich ergänzenden Gesamteindruck mit Verschiebungen und Irritationen. Also ein Bild des Gegenübers welches sich aus Beobachtung und Erfindung als neues Gesamtbild zusammensetzt. Im Weiteren kam ich zu der Erkenntnis, dass Porträts eigentlich immer so entstehen. Daraus leitete ich dann meinen Ansatz für die Kopfserien ab und fand bzw. formulierte immer wieder neue Typen, die man durchaus draußen im Alltag entdecken kann. --- Daraus wird: Die Serien sind von Masken inspiriert, die vom Künstler in Szene gesetzt werden. 
 
Nun kann man sich vorstellen welche Verschiebungen sich in der Kunstgeschichte ergeben wenn sich nicht ein Zweiter die Mühe macht ordentlich nachzurecherchieren. 

Sketchzyklus

 




 
 Holzschnitte, 24 x 18 cm

Der Rauzyklus

 

12.2.25 wurde der Zyklus der Rauköpfe abgeschlossen. Der Name resultiert aus der zeitlichen Entstehung. Silvester wurden 40 Zeichnungen erstelle die die Grundlage für diesen Zyklus bildeten. Somit gibt es keine spirituelle oder sonstige kulturelle Überhöhung. Hierbei ging es darum, das Jahr mit Elan und Überzeugung zu beginnen.

Die formale Aufgabe dieses Zyklus bestand darin, dass bei dem Verlorenen Schnitt jeder Zustand ein gutes eigenes Bild hervorbringt. Es ging im Kern dabei nicht um die Verteilung der Farbe auf die einzelnen Schnittabschnitte, sondern auf das Hervorbringen immer wieder neuer Kopfzustände. Jeder Abschnitt sollte abgeschlossen und schlüssig sein. Lediglich der erste Schnitt (das Weiß wird ausgeschnitten) ergibt noch kein Gesamtbild des Kopfes. In diesem Zustand wird noch die Farbigkeit der Linien angereichert. In allen weiteren Schritten wird sowohl die Farbigkeit angereichert, extrahiert, oder als schwarz/weiß Kopf abgedruckt. 

Als Zyklus kann man dann die Schnittzustände und die einzelnen Motive miteinander kombinieren, da alle Motive in den gleichen Farben gearbeitet wurden. Auch dieser Zyklus geht wieder von formalen Vorgaben aus und führt dann zu variantenreichem Inhalt oder Ausdruck. 

 




 

Holzschnitte, 24 x 18 cm, 

je Motiv ca. 30 Abzüge in Kleinserien von 5 Abzügen / Zustand